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Objektzeichnungen/2020, zur Zeit 4teilig
Drehfunktion; Handantrieb,
Bleistift/Acryl auf MDF Platte, je Ø 60 cm
Erläuterungen zur Objektzeichnung JUMP
2020
(in Anlehnung an das Paderborner
Dreihasenfenster)
Die bisherigen
Kreisobjektzeichnungen, sind Teile der geplanten 12teiligen
Arbeit mit dem Titel JUMP 2020. Die Gesamtzeichnung
wird bis Ende Dezember von mir beendet.
Die
Zusammenschau der Kreisobjektzeichnungen kann in Gruppen
oder später als abgerundetes Projekt ausgestellt werden. Die
JUMP-Objekte passen sich verschiedenen räumlichen
Situationen an und sind hierdurch variabel bezüglich ihrer
Präsentation.
Zu Beginn des Jahres bin ich über das
Internet durch Zufall auf den Paderborner Dom mit seinem
bekannten Dreihasenfenster gestoßen.
Da ich
mich zuvor schon mit der Kreisform (rise
and fall, 2019) beschäftigt hatte, kam mir
hierdurch die Idee, eine größere Variationsreihe
diesbezüglich zu entwickeln.
Das Hasenmotiv dient mir
als Ansporn, um eine intuitive oder eher spielerische
Herangehensweise in Gang zu bringen. Die Hasen
springen nicht unbedingt auf den ersten Blick der/m
BetrachterIn ins Auge.
Wer sich auf die Betrachtung
einlässt nimmt nach und nach Hasenkörperteile und springende
Hasen wahr. Mir ist die Auflösung realistischer Abbildungen
- hier der Hasen - ein entscheidendes Stilelement. Ich habe
es nicht bewusst konzipiert, es entspricht vielmehr meiner
Arbeitsweise des Suchens und Erfassens.
Die
Zeichnungen werden zum Teil im malerischen Stil in voller
Schwärze der weichsten Graphitstifte/9B auf die Platten
modelliert. Im Kontrast dazu entspinnen sich auf
weiteren Kreisscheiben mit schwarzen und weißen Acrylfarben
(in Grauabstufungen) scheinbar anmutende Wolkenformationen.
Anfang 2018 begann ich an drehbaren Objektzeichnungen zu
arbeiten. Dem vorausgegangen war eine Phase mit überwiegend
quadratischen Formaten, welche sich schließlich auch drehen
ließen, um die Perspektive eindeutiger und vielfältiger zu
machen.
Das Drehmoment ist für mich aus zwei
Aspekten wesentlich. Zum einen geht es um den Vorgang des
Suchens: es spiegelt den Prozess des Suchens und fordert
auch zum aktiven Suchen auf. Es geht darüber hinaus um den
Vorgang des Beendens: ich möchte damit die Frage nach dem
faktischen Abschluss der Zeichnung im Raum stehen lassen.
Ganz ohne begrenzende Rahmung arbeite ich dennoch
nicht: diese gebe ich mir durch die selbstgewählte Aufgabe
von zwölf Objektzeichnungen als einem Gesamtprojekt für 2020
vor. Die Zahl 12 habe ich gewählt, da sie bezüglich der
Kreisform das Raum-Zeit-Kontinuum betont, wie z.B. die 12
Monate des Jahres, des Tages und der Nacht.
Meine
Arbeitsweise ist ein offener Prozess. Ich führe Stift/Pinsel
suchend über die zu bearbeitende Fläche. Manchmal scheine
ich mit meiner Suche ein Ende erreicht zu haben. Oft
verwerfe ich dann diesen End- und Abschluss und überarbeite
die Zeichnung erneut und ein neuer Weg eröffnet sich. Diese
Wendungen fesseln mich selber. Fesseln klingt vielleicht für
einen offenen Prozess widersprüchlich, aber es sind die
offenen Wendungen, das Momentane und eben nicht endgültige,
denen ich als Künstlerin selber (nur) nachfolge.
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© M.Meinold
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